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Die temporäre Ausstellung "Tiergartenstraße 4 - Geschichte eines schwierigen Ortes" kam im Rahmen des Themenjahres 2013 zustande, mit dem das Land Berlin unter dem Motto "Zerstörte Vielfalt" an die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und die Novemberpogrome 1938 erinnerte. Sie befand sich ab dem 5. Mai 2013 am Standort der historischen "T4"-Villa auf dem Vorplatz der Berliner Philharmonie, also am Ort der Planung und Organisation der "Euthanasie"-Morde. Die Ausstellung wurde wenige Tage vor der Eröffnung (2. September 2014) des zentralen Gedenk- und Informationsortes für die Opfer der NS-"Euthanasie"-Morde abgebaut. |
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Bei Interesse an einer temporären Übernahme Kontaktaufnahme hier. |
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Ausstellungsinhalte: Die Ausstellung zeigt einen kleinen Ausschnitt aus dem breiten Themenkomplex der NS-"Euthanasie". "Euthanasie" – so nannte man den Massenmord an psychisch erkrankten, geistig und körperlich behinderten sowie "rassisch" und sozial unerwünschten Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus, dem nach derzeitigem Forschungsstand zwischen 1939 und 1945 etwa 300.000 Kinder, Frauen und Männer zum Opfer fielen. Über 70.000 Menschen wurden 1940/41 allein im Rahmen der geheimen "Aktion T4" in sechs eigens eingerichteten Gaskammern ermordet. Das Kürzel "T4" steht für die Adresse der Zentraldienststelle in der Tiergartenstraße 4, in der dieser erste serielle Massenmord im Nationalsozialismus geplant und organisiert wurde. Die Dienststelle war seit 1940 in einer Villa untergebracht; diese wurde zum Kriegsende stark zerstört und 1950 abgerissen. Das seit Jahrzehnten vernachlässigte historische Areal neben dem Westeingang der 1963 erbauten Philharmonie legt beredtes Zeugnis vom Verdrängen und Vergessen dieses Themas nach 1945 ab. Die Ausstellung verknüpft die Geschichte der Adresse Tiergartenstraße 4 und die bürokratische Organisation des Krankenmordes in der Villa mit dem Lebensweg von Anna Lehnkering, einem Opfer der "Aktion T4". Anna wurde 1940 im Alter von 24 Jahren wegen „angeborenen Schwachsinns" und weil sie als "wirtschaftliche Ballastexistenz" galt, in der Gaskammer von Grafeneck ermordet. Ein Großteil der Täter, die Annas Lebensweg unmittelbar kreuzten, stand in enger Verbindung zur Tiergartenstraße 4. Die Ausstellung bietet auf jeder Tafel eine kurze Textversion in Englisch und in "Leichter Sprache". Gestaltung: Informationen zur Gestaltung finden Sie in dem Redebeitrag der Ausstellungsdesignerin und Grafikerin Helga Lieser anlässlich der Eröffnung. |
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Die Begleitpublikation enthält die gesamte Ausstellung, weitere Texte und Bilder sowie Kurzfassungen in englischer und in Leichter Sprache.
Das Buch wurde durch den Journalisten Rainer Höynck ermöglicht, der sich in seiner langjährigen Arbeit als Leiter des Ressorts Kulturkritik und Kulturpolitik beim RIAS Berlin immer besonders für Erinnerungskultur eingesetzt hat. Für seine private Spende sei ihm herzlich gedankt.
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T4-Ausstellung | Berlin | 2013 |